16. Rhein-Main-Cup in Wiesbaden

Fünf Premieren und zwei Titel

Mit fünf Neulingen im Team sind die Taucher der Freediving Academy Groß-Gerauer  beim Rhein-Main-Cup als Underdog gestartet – und haben neben Bestleistungen auch Titel mit nach Hause genommen..

Mit fünf Debütanten ist das zehnköpfige Team von Trainer Werner Giove beim16. Rhein-Main-Cup am Samstag im Wiesbadener Schwimmbad Kleinfeldchen ins Rennen gestartet. Sie stellten damit den größten Teil an Erststartern. Gegen die vierzig nationalen und internationalen Konkurrenten blieb den Tauchern nur die Außenseiterrolle. Doch das Team von Trainer Werner Giove musste sich keineswegs vor der Konkurrenz verstecken.

„In unserer Sportart fällt es schwer Prognosen abzugeben. Es hängt so viel von der Tagesform ab“, bilanzierte Giove am Ende des Tages, „ich bin mehr als zufrieden. Die Arbeit hat sich gelohnt. Wir haben nur zwei rote Karten bekommen, das ist klasse!“ Von 20 Tauchgängen absolvierte das Team 18 erfolgreich. „Besonders stolz bin ich auf die Newcomer. Wir mussten uns heute im internationalen Vergleich nicht verstecken“, lobte der Tauchlehrer seine Schützlinge.

Premiere geglückt

„Ich möchte mein Bestes geben“, sagte Daniela Theuer vor dem Wettkampf. Dreieinhalb Minuten im statischen Tauchen und 75 Meter im Streckentauchen mit Flossen fasste die Newcomerin vor dem Wettkampf ins Auge. „Das Ergebnis steht aber nicht im Vordergrund.“

Erst seit eineinhalb Jahren ist die 36-Jährige Teil des Freitauch-Teams. Dass sie ihre Ziele schon beim ersten Mal übertraf, freut die Bauschheimerin umso mehr: „Ich habe noch nie mehr als vier Minuten geschafft. Ich bin mehr als happy!“. Vier Minuten und fünf Sekunden blieb sie beim statischen Tauchen unter Wasser, belegte in der Gesamtwertung den neunten Rang. Belohnt wurde sie mit dem zweiten Platz bei der Wahl zur „Newcomerin des Jahres“. Knapp hinter ihrer Teamkollegin Johanna Hübner, die nicht nur den Newcomertitel, sondern auch den Hessenmeistertitel mit nach Hause nahm.

Üben auf der Couch lohnt sich

Auch Daniel Ludwig gab am Samstag seine Premiere. „Das Prozedere macht mich etwas nervös: Wie ist das Protokoll, wie wird runtergezählt, wann geht die Zeit los. Das ist alles neu für mich. Aber diese typische Wettkampfnervosität habe ich eigentlich nicht.“

Geübt hatte der Familienvater nicht nur beim wöchentlichen Training im Hallenbad, sondern auch auf der heimischen Couch: Luft anhalten, während der Nachwuchs schläft. „Natürlich ist das etwas ganz anderes. Die Tauchreflexe und die Wettkampfsituation fehlen.“ Doch es scheint gewirkt zu haben: Mit einer Wertung von 3 Minuten und 42 Sekunden in der Statik und 80 Metern im dynamisches Tauchen mit Flossen, konnte er einen gelungenen Auftakt feiern.

Schreckmoment

Für einen kurzen Schreckmoment sorge Alexander Marinc. Nach knapp fünf Minuten unter Wasser, verlor der 37-Jährige nach dem Auftauchen das Bewusstsein, schlug sich den Kopf am Beckenrand auf. „Körperlich geht es mir gut, aber meine Ehre ist etwas angekratzt“, gab er schon kurz darauf Entwarnung. Vor dem Untertauchen hatte der Newcomer falsch geatmet, wie er sich selbst eingestand. „Aber so eine Narbe auf der Stirn kann ja auch ganz schön sein“, lächelte Marinc den Unfall hinweg.

Wiedergutmachung für den ungültigen Versuch im statischen Tauchen sorgte die persönliche Bestleistung im dynamischen Tauchen. 109 Meter weit tauchte Marinc mit Flossen. Und ließ damit mit der neunt weitesten Strecke, 17 Konkurrenten hinter sich.

Auch die Erfahrenen liefern ab

Doch nicht nur die Debütanten hatten Grund zur Freude. Fernando Iscar Rüland, einer der erfahrensten im Team, konnte am Ende des Tages den dritten Platz in der Gesamtwertung feiern.

„Ich bin super zufrieden. Ich hatte mir nichts vorgenommen, weil ich wenig Zeit zum Trainieren hatte. Ich wollte es einfach genießen“, sagte der Spanier, für den der Rhein-Main-Cup den fünfte Wettkampf in diesem Jahr markierte. Das Geheimnis des Erfolgs liegt für den Freitaucher in der Entspannung. „Ich mache seit vier Jahren Freediving und meine Erfahrung ist, dass ein entspanntes Gefühl das wichtigste ist“, erklärte der 25-Jährige, „und so war das heute auch. Ich hatte ein super Gefühl heute im Wasser – besonders beim dynamischen Schwimmen. Das Wasser war kalt und hat mich entspannt.“